Chirurgie ein wenig anders: Erfahrungen aus Namibia

Beruf & Karriere

Knapp 7.800 km Luftlinie liegt zwischen dem LKH Hochsteiermark-Standort Leoben und dem öffentlichen Katutura-Krankenhaus in Windhoek, Namibia. Dennoch reist Primarius Dr. Schrittwieser seit einigen Jahren regelmäßig dorthin, um sein Wissen aus dem Bereich der Hernien-Chirurgie weiterzugeben.

© Schrittwieser

Herr Dr. Schrittwieser ist derzeit leitender Primararzt der Abteilung für Chirurgie am LKH Hochsteiermark-Standort Leoben. Bereits zum sechsten Mal reiste er im Rahmen seines Urlaubs im Herbst 2022 für eine Woche nach Windhoek, um im öffentlichen Katutura-Krankenhaus gemeinsam mit dem dort tätigen Chirurgen, Herrn Dr. Matthias Rohr, Hernien-Operationen für die Bevölkerung durchzuführen. „Wir lernten uns über internationale Zusammenarbeit kennen. 2012 wurde ich dann das erste Mal von Dr. Rohr eingeladen, um mit ihm und seinen Kollegen und Kolleginnen gemeinsam in Windhoek zu operieren“, so Dr. Schrittwieser. Das Ziel dieser Reisen ist es, Wissen und Können aus dem Bereich der Hernien-Chirurgie weiterzugeben, und den Menschen dadurch nachhaltig zu helfen.

Dr. Rohr organisiert im Vorfeld über einige Monate hinweg das Patientenklientel für die bevorstehenden Hernienoperationen. In Summe sind das jährlich an die 25 bis 30 Patientinnen und Patienten verschiedener Altersgruppen.

Viele der Patienten und Patientinnen stammen dabei aus Regionen, in denen ein erschwerter Zugang zu einer medizinischen Versorgung vorliegt. Bestimmte Materialien, die bei einer Hernien-Operation benötigt werden, sind in Namibia nur eingeschränkt verfügbar und mussten daher vom Ärzteteam erst organisiert werden.

© Schrittwieser

Diese Ressourcenknappheit im öffentlichen Gesundheitsbereich von Namibia stellt eine gewisse Herausforderung dar, bringt gleichzeitig aber auch einen Erkenntnisgewinn mit sich: „Mit wenig Material sorgen die Kolleginnen und Kollegen vor Ort trotzdem für bestmögliche Ergebnisse. Dies kann sehr lehrreich für einen selbst sein, zumal man wieder zu schätzen lernt, wie viel uns in Österreich an Ressourcen und finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.“, so Dr. Schrittwieser. „Auch kann man viel von der Mentalität für sich selbst mitnehmen, trotz der erschwerenden Umstände verlieren die Menschen vor Ort ihren Optimismus nicht“.

Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.

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